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MO - FR: 09:00 - 18:00, an Spieltagen bis Veranstaltungsbeginn
SA, SO + FEIERTAG: nur an Spieltagen von 10:00 bis Veranstaltungsbeginn
ÖFFNUNGSZEITEN KARTENBÜRO: MI - FR: 14:00 - 18:00
© Reinhard Winkler
DER VORLESER
Von Bernhard Schlink . Bühnenfassung von Mirjam Neidhart
INFOS
PREMIERE
DO 24.10. 19.30
TERMINE 2024
TERMINE 2025
MO 04.11. 10:00
DI 05.11. 19:30
MI 06.11. 10:00
SO 10.11. 17:00
MI 13.11. 19:30
DO 21.11. 19:30
SO 24.11. 17:00
MO 25.11. 10:00
DI 03.12. 19:30
SA 07.12. 19:30
DO 19.12. 10:00
Weitere Schülervorstellungen auf Anfrage.
DI 14.01. 19:30
DO 23.01. 19:30
SO 26.01. 17:00
MI 29.01. 19:30
SO 02.02. 17:00
FR 07.02. 19:30
DI 11.02. 10:00
MI 12.02. 11:00
DO 27.02. 19:30 zum letzten Mal im freien Verkauf
„Die Schichten unseres Lebens ruhen so dicht aufeinander auf, dass uns im Späteren immer Früheres begegnet, nicht als Abgetanes und Erledigtes, sondern gegenwärtig und lebendig.“
DER VORLESER
Der Vorleser erinnert sich an seine erste große Liebe. Er ist Schüler, sie mehr als doppelt so alt. Bald haben sie ein tägliches Ritual: vorlesen, duschen, lieben und noch ein bisschen beieinanderliegen. Die wortkarge Hanna ist eine gute Zuhörerin. Michael wird in ihren Armen erwachsen. Sie wird ihn lange nicht mehr loslassen, auch wenn sie nach ein paar Monaten plötzlich aus der Stadt verschwindet. Nach Jahren trifft Michael sie völlig unerwartet in einer anderen Stadt wieder. Bei einem Nazi-Prozess, den er, mittlerweile Jurastudent, besucht. Hanna sitzt als ehemalige KZ-Wärterin auf der Anklagebank. Doch da ist noch was, das sie ihm verschwiegen hat. Als Michael Hannas zweitem großen Geheimnis auf die Spur kommt, gerät er in einen tiefen inneren Konflikt ...
Aufwühlend und berührend ist diese Geschichte, die uns der Schriftsteller und Jurist Bernhard Schlink hier in klarer Sprache erzählt. Auch fernab von jedem Gut-Böse-Schema. Dafür werden umso mehr Fragen aufgeworfen, die das Verhältnis von Liebe, Schuld und Scham auf sensible und spannende Weise beleuchten. Denn wie begegnet man einem geliebten Menschen wieder, der so große Schuld auf sich geladen hat? Und wie erinnert man sich seiner? Es sind auch die Fragen einer ganzen Generation.
Ein Meisterwerk von internationalem Rang, das durch die dramatische Form des Erinnerns auch am Theater seine ganze Kraft entfalten kann.
SCHAUSPIEL
Friedrich Eidenberger, Lisa Kröll, Rudi Müllehner
LIVE-MUSIK
Rudi Müllehner
INSZENIERUNG
Cornelia Metschitzer
LICHT- UND TONDESIGN & VORSTELLUNGSTECHNIK
Elias Krenn, Lisa Ryzy
STOFFRECHTE
Diogenes Verlag AG, Zürich
AUFFÜHRUNGSRECHTE
Rowohlt Theaterverlag, Hamburg
PRODUKTION
Tribüne Linz
© Reinhard Winkler
OÖ NACHRICHTEN
KRONEN ZEITUNG
OÖ Kulturbericht
Mit Der Vorleser von Bernhard Schlink in der Bühnenfassung von Mirjam Neidhart widmet sich das
Theater Tribüne wieder einmal einem wichtigen literarischen Werk des ausgehenden 20. Jahrhunderts.
Regisseurin Cornelia Metschitzer teilt in ihrer spannenden wie einfühlsamen Inszenierung die Titelrolle
in Jung und Alt, kongenial verkörpert von Friedrich Eidenberger und Rudi Müllehner, der mit einigen gut
gewählten Titeln von Simon & Garfunkel auch für die Live-Bühnenmusik sorgt.
Lisa Kröll ist eine faszinierende Hanna, in der das Abgründige auf eine unheimlich harmlose, sanfte,
geradezu liebenswerte Art herüberkommt und die einen leicht in ihren Bann zu ziehen vermag. Auch
das heikle Finale gelingt dem Team unsentimental und stimmig. Auf jeden Fall einen Besuch wert!
VOLKSBLATT
Bernhard Schlink
Bernhard Schlink, Jahrgang 1944, wuchs in Heidelberg auf. Er studierte dort und in Berlin Jura. Nach Promotion und Habilitation lehrte er an den Universitäten Bonn und Frankfurt, später in Berlin. Von 1988–2006 war er Richter des Verfassungsgerichtshofs für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster. Nach dem Mauerfall 1989 wirkte er am runden Tisch an der Ausarbeitung einer Übergangsverfassung für die DDR mit.
Neben seiner Karriere als Jurist ist Schlink Schriftsteller. Als Autor für juristische Fachbücher war er bereits bekannt, als er 1987 mit seinem Freund Walter Popp den ersten Kriminalroman, „Selbs Justiz“, veröffentlichte, in dem sich ein Detektiv mit seiner Vergangenheit im Dritten Reich konfrontiert sieht. 1988 folgte „Die gordische Schleife“, 1992 „Selbs Betrug“ und 2001 schloss Schlink mit seinem bislang letzten Kriminalroman „Selbs Mord“ die Trilogie um den Privatdetektiv Gerhard Selb ab.
Zu einem der erfolgreichsten deutschen Autoren wurde Schlink mit seinem in über 50 Sprachen übersetzten Roman „Der Vorleser“ (1995). 1997 erschien „The Reader“ in den USA. Er wurde von der US-Talkmasterin Oprah Winfrey 1999 zum Buch des Monats gekürt und eroberte die amerikanischen Bestseller-Listen. Nicht zuletzt der Erfolg im Ausland steigerte auch das deutsche Interesse am Roman; er wurde Schullektüre. 2007/2008 wurde er von Stephen Daldry mit Kate Winslet, Ralph Fiennes und David Kross verfilmt.
Nach seinem internationalen Durchbruch legte Schlink im Jahr 2000 seinen ersten Erzählband „Liebesfluchten“ sowie 2010 „Sommerlügen“ vor und 2006 mit „Die Heimkehr“ einen weiteren Roman, in dem die heutige Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus im Zentrum steht.
Zuletzt erschien von ihm der Roman „Das späte Leben“ (2023). Bernhard Schlink lebt in Berlin und New York.
Mirjam Neidhart
Mirjam Neidhart, geboren in Basel, studierte von 1988–1992 an der Zürcher Hochschule der Künste (Schauspiel-Akademie). Sie assistierte u. a. bei N.-P. Rudolph und F.-P. Steckel und war 1993–1995 Hausregisseurin an der Landesbühne Niedersachsen Wilhelmshaven. 1995 übernahm sie die künstlerische Leitung des Theaters die Tonne in Reutlingen und inszenierte 1996–2002 an den Theatern Konstanz, Trier, Kassel, Braunschweig, Wilhelmshaven, Würzburg, Bad Gandersheim, Linz, Casino-Theater Winterthur und in der freien Szene der Schweiz. Ab 2004 begann sie auch zu schreiben. „TORSCHUSSPANIK, intime Einsichten in die Reproduktionskrise“ wurde 2007 am Thalia Theater Hamburg uraufgeführt und in Solothurn, Barcelona, Santiago de Chile und Krasnoyarsk/Sibirien nachgespielt. Für „Illegal, Berichte aus dem Untergrund“ erhielt sie im Rahmen des Stücklabors Basel 2008 den Publikumspreis. Sie schrieb für das Theater Biel-Solothurn die Dramatisierung von „Das Land das ich dir zeige“ von Peter Lotar. In den letzten Jahren konzentrierte sich Neidharts Regie- und Schreibtätigkeit auf die Gruppe „1visible theaterproduktionen“, mit welcher sie Projekte zu Migration, Kultur und Robotik realisierte. Mirjam Neidhart lebt mit ihrer Familie in Zürich.